Gemeinsam die Region gestalten!

Der Joker für den Einzelhandel

 

Der Joker für den Einzelhandel - Die Bürgerkarte

Zum sogenannten Black Friday lockten nicht nur die Global Player mit attraktiven Schnäppchenangeboten. Auch der Einzelhandel versuchte, durch ähnliche Strategien für seine Zielgruppe attraktiv zu bleiben. Anderweitige Alleinstellungsmerkmale? Fehlanzeige. Doch Lösungen wären greifbar. Dass Kundenbindung auch anders funktioniert, zeigt zum Beispiel die Bürgerkarte. 

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Ein Artikel von Antonia Witt

Eigentlich könnte der Black Friday den Bürgern hierzulande egal sein, wären da nicht das Internet und die vielen Plakate des regionalen Einzelhandels, welche diesen Tag getreu dem Motto - wir haben auch Schnäppchen - kräftig bewerben. Und Amazon bedankt sich: das Unternehmen macht mittlerweile weit über 50 Prozent der weltweit stattfindenden Online-Umsätze, während der Einzelhandel Jahr für Jahr immer mehr Kunden verliert.

Dabei hätte es der regionale Einzelhandel einfach, sich gegenüber dem Onlinehandel mit eigenständigen Konzepten zu profilieren, denn Kundenbindung geht auch anders. Dies meint zumindest Klaus Kopp, der Erfinder der Bürgerkarte. Denn bei diesem Konzept geht es nicht um Schnäppchen. Es geht um das faire Miteinander von Wirtschaft und Gemeinwohl und es geht darum, dass Kunden und Einzelhandel  zugunsten gemeinsamer Bürgerprojekte, Partner auf Augenhöhe werden. Eigentlich nichts Neues. Seit je her unterstützt der regionale und inhabergeführte Einzelhandel Bürgerprojekte, Vereine und das Gemeinwohl. Nur eines hat sich geändert. Eingekauft wird mittlerweile online und nicht mehr regional.

Jeder Kunde ein „Schnäppchenjäger“?

An dieser Entwicklung ist der Einzelhandel nicht ganz unschuldig, so Klaus Kopp. „Wer über Jahre hinweg seine Kunden zum Schnäppchenjäger erzieht, muss sich nicht wundern, wenn diese am Ende dort landen, wo es die besten Schnäppchen gibt." Laut Deutschem Handelsblatt werden in diesem Wettbewerb gerade die stationären Geschäfte gegenüber Amazon & Co auch in Zukunft weiter zurückfallen.

Umso unverständlicher, dass kleinere Händler mit ihrer Schnäppchenpolitik ihre Kunden ungebremst zu zukünftigen Online-Kunden erziehen. Der regionale Vorteil, als Einzelhandel jenseits dieses Wahnsinns eine partnerschaftliche Kundenbeziehung zugunsten gemeinsamer Bürgerprojekte aufzubauen und sich dadurch zu profilieren, wird laut Klaus Kopp viel zu wenig genutzt.

Erschwerend kommt hinzu, dass im lokalen Einzelhandel oft gegeneinander gearbeitet wird und dadurch viele einzelne Konzepte entstehen, anstatt aus Kundensicht zu denken. Jede Stadt, jeder Laden und jede Firma meint etwas „Eigenes" machen zu müssen. Doch der Kunde denkt anders. Jener will nicht bei jedem Einkauf eine andere Kundenkarte vorzeigen müssen, sondern wünscht sich einfach eine Karte für den gesamten regionalen Handel. Und der Kunde will immer weniger zum gläsernen Kunden und als Datenlieferant missbraucht werden.

Aus Kundensicht denken heißt für Klaus Kopp, ein Konzept zu haben, dass nicht nur in einer Stadt, sondern möglichst im gesamten regionalen Handel funktioniert, das den Kunden in seiner Privatsphäre schützt und den Kunden zum Partner auf Augenhöhe macht. Konkret, indem der Handel beispielsweise den Kunden bestimmen lässt, welche Organisation von ihm als Dank für den regionalen Einkauf gefördert werden soll.

Amazon, gooding oder das Onlineportal Bildungsspender sind auch hier dem Einzelhandel ein Stück voraus und lassen längst die Kunden bestimmen, welche Organisation als Dank für den Einkauf von Amazon & Co gefördert werden soll.

Der Joker liegt beim regionalen Handel

Das vor fünf Jahren gestartete Konzept der Bürgerkarte geht allerdings weit über das Konzept der Online-Portale hinaus. Zunächst werden regionale Vereine und Bürgerprojekte mit zwei Prozent vom Kundenumsatz gefördert. Bezahlt wird die Förderung der Bürgerprojekte aber nicht nur vom Einzelhandel. Einen Teil davon übernehmen die mit dem Einzelhandel in Verbindung stehenden Geschäftspartner, aufgrund der mit dem Konzept verbundenen Anreize im B2B Bereich. Die daraus entstehenden regionalen Wirtschaftskreisläufe stärken wiederum die regionale Wirtschaft insgesamt, halten die Kaufkraft länger in der Region und führen nicht zu Letzt zu regionalen Steueraufkommen.

Wie gut die Bürgerkarte bei dem Kunden tatsächlich ankommt, verdeutlichen die Zahlen nach fünf Jahren Testlauf. Allein in den Landkreisen Ebersberg und Landsberg am Lech sind durch die Bürgerkarte mittlerweile über fünf Millionen Euro bewusst in den regionalen Handel gekommen. Rund 80.000 Euro gingen in die von den Kunden ausgewählten Bürgerprojekte. Dort wo der Einzelhandel seinen Kunden diese Möglichkeit gibt, sind die Akzeptanz der Bürgerkarte und die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger sehr groß, sich im Gegenzug für den regionalen Handel stark zu machen.

Vereine können ihren Mitgliedern die Bürgerkarte guten Gewissens empfehlen, denn erstens tragen sie damit dazu bei, den regionalen Handel zu stärken und zweitens bleiben die Mitglieder in ihrer Privatsphäre geschützt. Die Bürgerkarte erfordert nämlich keinerlei persönliche Daten. Sie muss einfach nur vom Handel angeboten und vom Kunden vorgezeigt werden. Schon bleibt die Kaufkraft in der Region.

Berlin, den 24.11.2018, Antonia Witt, Freie Journalisten, www.antonia-witt.de

Informationen zum Konzept der Bürgerkarte unter www.diebuergerkarte.de

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NACHTRAG

Auch vom Lebensmittel- Einzelhandel immer noch unterschätzt:

in diesem Video wird klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist,

bis  sich Amazon auch hier seine Marktanteile holen wird. 

 

 

 


 

Filmtipp: 

Was unsere Anbieter von Amazon unterscheidet, zeigt die TV-Dokumentation

"Allmacht Amazon" am 05.12.2018 um 22.10 Uhr im WDR Fernsehen,

oder später dann in der Mediathek. Infos hierzu hier

Oder direkt zum Film hier 

 

 

 

 

 

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